Die Feuerwehrleute aus Ströbeck waren gerade losgefahren, sie erwarteten einen überschaubaren Dachstuhlbrand, da ertönte aus dem Funk: „Großbrand!“ Was vormittags am vergangenen Donnerstag im Dachstuhl des Schachmuseums zu lodern begonnen hatte, breitete sich rasend schnell aus und drohte ein weltweit einmaliges Museum zu vernichten.
Die Leitstelle alarmierte weitere Einheiten, wenig später stemmten sich um die 50 Feuerwehrleute den Flammen entgegen. Sie retteten weite Teile des Museumsbestands. Gleichwohl ist nach Angaben der Museumsleiterin fast jedes der 6.000 Objekte beschädigt. Dazu kommt erheblicher Sachschaden am Gebäude, nach ersten Schätzungen etwa eine halben Million Euro.
Das Schachdorf Ströbeck heißt seit 1991 wirklich so. „Schach“ steht im Namen dieses Ortsteils von Halberstadt (Sachsen-Anhalt), weil das Dorf seit Jahrhunderten mit dem Schachspiel verbunden ist – der Legende nach sogar seit fast einem Jahrtausend, urkundlich belegt seit 1515. Die Grundschule in Ströbeck heißt Lasker-Schule, Schach ist Pflichtfach. Seit 2016 ist das Schachdorf Teil des immateriellen UNESCO-Kulturerbes.
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