VERBANDSPROGRAMM BESCHLOSSEN
Am Wochenende trafen sich die Funktionäre des Deutschen Schachbundes (DSB) zum Hauptausschuss in Hamburg. Nachdem am Freitag das Präsidium und der Arbeitskreis der Landesverbände zusammengekommen waren, wurde die Versammlung am Samstag durch die Referenten und Ehrenmitglieder komplettiert.
Den Anfang machten wie üblich die Berichte des Präsidiums und der verschiedenen Referenten: Besonders die Erläuterung der Hintergründe zur Kündigung des Geschäftsführers der Deutschen Schachjugend (DSJ) Jörg Schulz durch den DSB-Präsidenten Ullrich Krause mit anschließender Diskussion nahm hierbei einen ganz wesentlichen Teil ein. Von Seiten der DSJ und auch von einzelnen Landesverbänden wurde dabei die rechtliche Unabhängigkeit der Schachjugend als mögliche Lösung des seit Jahren schwelenden Konflikts zwischen DSJ und DSB ins Spiel gebracht.
Die DSJ wurde dabei vom 2. Vorsitzenden Sascha Morawe und DSJ-Rechtsberater Jacob Roggon vertreten. Versammlungsleiter Andreas Jagodzinsky holte daraufhin ein Meinungsbild der Delegierten ein, die den Vorschlag mehrheitlich befürworteten.
Sehr gut. Der DSB füllt langsam wieder (von oben) auf. Welche Probleme gerade bei derzeit hohem Wellengang eine unzureichende Zahl der Vorstands-Mitglieder erzeugt, bemerkt man am lauten Murren des “”Schachvolkes” über die schlicht nicht stattfindende öffentliche Darstellung des DSB nach außen hin.
Angeblich wurde dafür irgendwann ein Referent gewählt, von dem hört/sieht man aber ebenso wenig wie von seinem (ebenso angeblich) gewählten Vorgänger. Inzwischen wird auch dem Letzten klar, was man an Klaus Lais hatte und an Raymund Stolze (der für rund eine Woche “amtierte”) noch gehabt hätte!
Pikantes wird in Berlin seit eh und je aus Misstrauen zur Chefsache erklärt, und weil weder der Präsident noch sein hemdsärmeliger Geschäftsführer alles überall zugleich machen können, bleiben eben Lücken ungeschlossen, wenn sich ganze Berge von “Pikantem” häufen.
Der neue, erfahrene Vize Doc Weyer wird tatkräftig einen Teil dieser Berge abbauen (NRW ist Bergbau-Gebiet!); hoffen wir, dass er nicht so vergeblich wie weiland Sisyphos am Fels schuften muss.
Ob es sich bei der erfolgten (und wohl im Nebeneffekt enorme Kosten sparende) Sezession der Kindergruppe vom DSB um ein geradezu epochales Ereignis handelt, das tiefe Furchen in die deutsche Schachwelt pflügen wird, oder eher um eine weitgehend folgenlos bleibende Marginale, oder eben – wie meistens im Leben – um irgendwas dazwischen, bleibt abzuwarten.
Wichtig für den DSB wird nun eher sein, das Referat BREITENSCHACH endlich mit klarem, über den Tag hinaus weisenden Inhalt zu versehen (ausschließlich DSAM ist ja doch ein wenig dürr) und eben das auch mit den “SENIOREN” zu tun, die aktuell rund 70% der Mitglieder umfassen dürften. Die Renten-Empfänger (oder jene, die knapp davor sind) kann der DSB nicht ohne gefährliche Friktionen eher unbeachtet lassen – aus den Augen lassen darf man die (oh, ich gehöre ja dazu…) sowieso nicht!
Jedoch muss man sehen, dass die Konzeption des DSB als lediglich bündelndem Dachverband es nicht gerade nahe legt, für diese oder jene Extra-Gruppe Turniere zu veranstalten, abgesehen natürlich von Deutschen Meisterschaften. Auch hier wird in Boris Bruhns Ressort „Verbandsverwicklungen“ kluge Mittelwege finden müssen, der wie überall die “Bestandskunden” pflegt und doch für die Vereine neue Spieler/innen hinzu gewinnen könnte, ist nach wie vor die schwierige Aufgabe des DSB. – Packen wir’s an!
Und im übrigen bin ich der Meinung, dass die Beiträge in den Clubs erhöht werden müssen.