PFLEGERS SCHACH MED.
Das ehrwürdige Schachspiel übt auf viele Ärztinnen und Ärzte eine starke Faszination aus. Der Arzt und Internationale Schachgroßmeister Dr. med. Helmut Pfleger weiß davon zu berichten – humorvoll, kenntnisreich und mitunter im Wortsinne rätselhaft.
Die Evangelische Akademie Frankfurt in unmittelbarer Nähe des „Römer“ ist ziemlich rührig und schaut immer wieder weit über ihr religiöses „Kerngeschäft“ hinaus. So versuchte man denn auch, am 30. Oktober in einer dreistündigen Podiumsdiskussion das Thema „Sportsgeist – Geistessport? Das Schachspiel als Königliche Sportart“ in all seinen Facetten zu beleuchten. Sicher hängt das auch mit der persönlichen Vorliebe des Pfarrers und Studienleiters Dr. Eberhard Pausch zusammen, der beispielsweise über den berühmt-berüchtigten amerikanischen Schachweltmeister Bobby Fischer einen Essay „Bobby Fischer – Nihilist oder Gottessucher?“ verfasst hat.
Unter der klugen und einfühlsamen Moderation durch Harry Schaack, den Herausgeber des Kulturellen Schachmagazins Karl, fand sich eine illustre Debattierrunde zusammen: Dorian Rogozenco, Trainer der deutschen Schachnationalmannschaft; Sarah Hoolt, weibliche Großmeisterin und deutsche Nationalspielerin; Ulrich Stock von Die Zeit, Vereinsschachspieler und Reporter bei den Schachweltmeisterschaften mit sehr beliebten Beiträgen auf Zeit-Online; Prof. Dr. Ernst Strouhal aus Wien, der für sein bahnbrechendes Schachkulturwerk „8×8“ den österreichischen Staatspreis erhalten hat und anfangs ein „Impulsreferat“ (so lernte ich dieses Wort für einen Eingangsvortrag kennen) hielt; Helmut Pfleger.
Darüber hinaus waren im Publikum unter anderem der Ex-Präsident des Deutschen Schachbunds Herbert Bastian (der immer noch nicht nur Schach, sondern auch aktiv Fußball spielt), Großmeister Klaus Bischoff (mit dem zusammen ich viele Jahre große Schachereignisse kommentierte) mit seiner Partnerin Ingrid Lauterbach (Internationale Meisterin und englische [!] Nationalspielerin), Dr. Michael Negele, der bei den Ärztemeisterschaften immer launig über Schachgeschichtliches referiert, heuer über den deutschen Weltmeister Emanuel Lasker (1868–1941), der unglaubliche 27 Jahre Weltmeister war (1894–1921), am 24. Dezember (!) seinen 150. Geburtstag „feiert“ und über den er gerade den ersten Band einer dreibändigen Biographie „Emanuel Lasker“ mit herausgegeben hat (sehr empfehlenswert – wegen der weltweiten Verbreitung auf Englisch), der Internationale Meister Bernd Schneider, Gerd Densing mit vielen Beiträgen auf der großen Webseite „de.chessbase.com“ et cetera.
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