Eine Woche lang war Luis Engel der jüngste deutsche Großmeister. Als 16-Jähriger! Wenige Tage vor seinem 17. Geburtstag hatte er sich bei einem Turnier „seines“ Hamburger SK mit der dritten Norm und dem Titel beschenkt. Wenig später sicherte sich Vincent Keymer kurz vor seinem 15. Geburtstag auf der Isle of Man seine dritte Norm und löste Engel ab – sogar als jüngster deutscher Großmeister jemals.
Einst war der Großmeister-Titel im Schach einem exklusiven Kreis weniger Spieler vorbehalten. Das hat sich geändert. Der Titel steht unverändert für Spitzen-, aber eben nicht mehr für Weltklasse. Angesichts von mehr als 1.500 Schachgroßmeistern weltweit, Tendenz steigend, brandet immer wieder die Debatte auf, ob nicht ein „Supergroßmeister“-Titel sinnvoll wäre, den nur Weltklassespieler tragen dürfen.
Jemandem wie Luis Engel würde es so ein Titel leichter machen, neue Ziele zu finden. Den höchstmöglichen Titel hat er jetzt, aber er hat noch ein paar Schachmonate Zeit, um neue Ziele ins Auge zu fassen, bevor Abitur und Studium sein Leben bestimmen werden. Bloß welche?
Wir haben eines der beiden Ausnahmetalente des deutschen Schachs am Rande der 23. Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft am Tegernsee getroffen. Und ihn gefragt, wie seine Reise begonnen hat und wohin sie nun geht.
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