Adolf Anderssen (1818 – 1879) gilt als der ungekrönte König des Schachs vor Wilhelm Steinitz. Er stammt aus Breslau, wo er auch studierte und fast sein ganzes Leben verbrachte. Nach dem Studium arbeitete er als Lehrer, für Deutsch und Mathematik, am dortigen Gymnasium.
Im Alter von neun Jahren erlernte er das Schachspiel mit Hilfe der damaligen Standard-Werke z. B. von Philidor und Allgaier. Als hilfreich erwies sich das Studium der Partien von Walker, Lewis, La Bourdonnais und McDonnell.
Mit 23 Jahren wurde er als Problemkomponist bekannt, als er hierüber ein Buch veröffentlichte. Die ersten Zweikämpfe spielte er in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts. Bei seinen ersten Besuchen in Berlin brillierte er mit großartigen Kombinationen und wurde infolgedessen als neuer Stern am Schachhimmel gehandelt.
Schachweltmeister Wilhelm Steinitz urteilte zu Lebzeiten über ihn:“Er ist der größte Schachspieler aller Zeiten. Sein glänzender Stil, die Schönheit seiner Kombinationen und seine tiefgreifenden Gedankengänge sind einzigartig…“.
Unstrittig dürfte er damit seine Bewunderung über die Fähigkeit Anderssens zum Ausdruck gebracht haben, dass Anderssen in jeder Position nach dem effektivsten Mittel suchte und sich dabei nicht scheute die Brücken mutig hinter sich abzubrechen. Dabei war er bereit Risiken auf sich zu nehmen, die jegliche Vorsicht vermissen liessen.
Ich wünsche viel Spass beim Studium der Partie.
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