November 26, 2024

Saint Louis Rapid&Blitz: Aronian, MVL und dann zwei Chinesen

Ein möglicher Untertitel wäre „Carlsen hat auch mitgespielt“ – aber das ganze Gerede von Carlsen-Fans, dass es zuvor in Paris nur deshalb spannend wurde weil ihr Liebling nicht dabei war, hatte sich schnell erledigt. Ein alternativer Titel wäre „Im Bummelzug zum Turniersieg“, aber das Blitzturnier erinnerte eher an Stop and Go im dichten Berufsverkehr. Zwei Spieler (bzw. drei, aber Karjakins Rückstand nach drei Tagen Schnellschach war zu groß) waren quasi mit dem Fahrrad unterwegs und kamen schneller voran als andere im Auto – dass Ding Liren mal am Rande von Norway Chess mit einem metapherfreien Fahrrad schlechte Erfahrungen machte ist ein anderes Thema.

Wie immer wurde erst Schnell- und dann Blitzschach gespielt, so stand es nach drei Tagen Schnellschach: Aronian und Vachier-Lagrave 13, Yu Yangyi und Ding Liren 10, Karjakin, Carlsen, Rapport, Caruana 8, Dominguez 7, Mamedyarov 5. Die neun Schnellpartien zählen ja doppelt, maximal waren 18 Punkte möglich. Wird es ein armenisch-französisches Rennen um den Turniersieg? So schien es dann über weite Strecken der beiden Blitztage, aber die Chinesen konnten drei Punkte Rückstand letztendlich fast aufholen. Aus dem Carlsen-Lager konnte man hören oder lesen „fünf Punkte Rückstand, da geht noch was für Magnus!“. Ähm äh nein.

Das war dann das Ergebnis des Blitzturniers: Yu Yangyi, Ding Liren, Karjakin 11.5/18, Aronian und Carlsen 9, Vachier-Lagrave und Rapport 8.5, Caruana und Mamedyarov 7, Dominguez 6.5. Aronian und Carlsen also gleichwertig, MVL knapp dahinter, China und auch Russland klar besser.

Dann wurde abgerechnet, bzw. schon zuvor wurde immer der Kombi-Stand genannt. Das kam dabei heraus: Aronian 22, Ding Liren, Vachier-Lagrave, Yu Yangyi 21.5, Karjakin 19.5, Carlsen 17, Rapport 16.5, Caruana 15, Dominguez 13.5, Mamedyarov 12.

Einer muss das Titelbild bekommen, und Aronian hatte ja am Ende die Nase vorn – auch wenn es am Ende spannend wurde bzw. er es spannend machte. Alle Fotos ab Turnierseite auf Flickr, fotografiert haben Austin und Crystal Fuller. Auf das viele Schach auf Niveau (oder auch nicht) kann ich nicht eingehen, es wird eher ein „pictorial report“ mit dazwischen ein paar Bemerkungen zu einigen Partien.

Das war vor dem Turnier – zwei dieser drei gut gelaunten Spieler hatten dann ein gutes Turnier – wobei das Glas von MVL wohl doch eher halb leer als halb voll war und Aronian (wie zuvor in Paris MVL) vor allem erleichtert war, dass es zum alleinigen Turniersieg reichte.

Tag 1:

Zu Beginn zog Carlsen gegen Ding Liren alle Register, auch was flegelhaftes Verhalten am Brett betrifft, und hat trotzdem verloren. Danach dann zwei Siege für den Norweger – zwar gegen die Wildcards Rapport und Dominguez und damit nicht sooo aussagekräftig, aber warum relativieren wenn man auch Carlsen-Hype verbreiten kann?

Turnierrelevanter (für beide) war diese Partie ebenfalls aus der allerersten Runde: MVL-Aronian 0-1. Aronian stand zunächst ziemlich beengt, aber konnte sich dann – mit gegnerischer Hilfe – befreien und komplett das Kommando übernehmen.

Nicht turnierrelevant war diese Partie, daher sind Spielernamen, Notation und Ergebnis auch nicht überliefert – aber „draussen“ gehört in Saint Louis dazu und wird auch fotografiert.

Tag 2:

Caruana-Carlsen 1-0: Carlsen wiederholte die Variante, mit der er zuvor in Zagreb gegen Giri erfolgreich war – da Giri grottenschlecht spielte. Das wiederholte Caruana nicht, also machte der Norweger dann einen Fehler bzw. übersah ein taktisches Detail.

Carlsen-Aronian 0-1 – Weiß stand vielversprechend, aber war dann wieder taktisch verwundbar. Taktik war eben nie Carlsens besondere Stärke – es sei denn, der Gegner spielt einfach schlecht oder zuletzt in Strukturen, die seine Sekundanten detailliert für ihn vorbereitet hatten. Und jetzt reicht es was Carlsen betrifft. Wie es für Aronian weiterging ist bereits erwähnt, Caruana hatte vor allem gegen Carlsen weitere Erfolgserlebnisse, einer fehlt noch:

MVL-Karjakin 1-0 entstand tief im Endspiel und war aus Karjakins Sicht vermeidbar. Das war der erste von drei Siegen des Franzosen an diesem Tag, mehr geht nicht. Aronian hatte übrigens tags zuvor dasselbe Ergebnis.

Tag 3:

Daher auch Interview für MVL mit dem unvermeidlichen Maurice Ashley. Früher hatten sie in Saint Louis noch bequeme Sofas, aber offenbar müssen sie doch ein bisschen sparen?

Ebenfalls unvermeidlich Jennifer Shahade und Yasser Seirawan – in bzw. für Paris (Studio war auch damals in Saint Louis) wurde er durch Peter Svidler ersetzt, aber der legte vielleicht zu viel Wert auf Kompetenz und zu wenig auf „USA! USA! USA!“. Seirawan ist natürlich auch kompetent, aber akzeptiert seine Rolle bei der Chess Tour – dazu später mehr. Und nun wird es vor allem bunt, auch wenn ich ausnahmsweise ein Schwarzweiss-Foto habe.

Einmarsch von Caruana mit Sekundant Kasimdzhanov, der nicht an den Dresscode gebunden ist.

Wenn Caruanas Outfit kreativ ist, hat er trotzdem gegen Aronian verloren – am Brett übrigens auch. Danach verlor der von Sinquefield eingekaufte italienische Weltklassespieler auch noch gegen das andere Ende des Alphabets – Yu Yangyi und Vachier-Lagrave. 0/3 bzw. 0/6 an einem Tag im Schnellschach schaffte sonst niemand (Carlsen hatte Tag 2 mit einem Remis gegen Yu Yangyi beendet).

Das bereits angekündigte „bunte“ Schwarzweiss-Foto

Hier sieht man Aronians zum Hemd passende Hose, neben ihm sein Sekundant Manuel Petrosyan der zwei Tage später eine wichtige Rolle spielen sollte. Auch auf dem Foto Kasimdzhanov, dagegen hat der Fotograf USA! USA! USA! sträflich vernachlässigt – von Caruana nur Schuhe und noch ein bisschen sichtbar.

Zum Schach nur soviel:

Mamedyarov hatte diesmal kein gutes Turnier, entsprechend lächeln hier nur einige hinten an der Wand.

Tag 4:

Da zeige ich zunächst Karjakin:

Zum einen war er im Blitzen, das nun auf dem Programm stand, durchaus erfolgreich. Zum anderen belegte er im Wettbewerb „gemustertes Hemd“ immerhin Platz 2 hinter Aronian.

Schon sind wir bei der letzten Runde des Tages – MVL und Aronian gut gelaunt vor der Partie. Zwar hatten beide ein eher durchwachsenes Blitzturnier, aber noch hatten sie (zusammen) einen komfortablen Vorsprung auf das Feld. Vor dieser Runde hatte Aronian einen halben Punkt mehr als MVL, danach war es umgekehrt. Der mitdenkende Leser kennt das Ergebnis dieser Partie – MVLs Figurenopfer war nicht unbedingt besonders kreativ (-g5 Sxg5 hxg5 Lxg5 gab es schon des öfteren) aber mutig, wohl nicht ganz korrekt … und am Ende siegbringend.

Und ein Blick ans andere Ende der Tabelle:

Ein Erfolgserlebnis hatte Mamedyarov an diesem Tag – gleich in Runde eins gegen Dominguez, die nächsten fünf Partien verlor er dann. Dominguez hatte ja zuvor mit klassischer Bedenkzeit die Paehtz-Methode kopiert: reihenweise Siege gegen relativ schwache Gegner bringen reichlich Elopunkte. Das bedeutet aber nicht unbedingt – bei ihm nicht und bei ihr nicht – dass man auf dem neuen Eloniveau wirklich gegen gleichwertige bis stärkere Gegner mithalten kann. Man mag einwenden, dass in Saint Louis doch Schnell-und Blitzschach gespielt wurde? Stimmt, aber das galt eher als Spezialität des Ex-Kubaners.

War da noch was an diesem Tag? Ja, im Livekommentar eine Schaltung nach Kroatien zu Urlauber Garry Kasparov (der vielleicht nur Polohemden im Reisegepäck hatte). Er sagte, dass etwas total falsch sei („something is dead wrong“) und meinte damit die vielen Fehler – ist das nicht den Unterhaltungswert steigernder Sinn und Zweck von Schnell- und Blitzschach? Grund sei der übervolle Turnierkalender, und Schuld sei einzig und alleine FIDE. Natürlich: wenn die Chess Tour mehr, mehr, immer mehr Schnell- und Blitzschach will und außerdem (als etwas Ausgleich und damit Kasparov sich profilieren kann) noch ein Turnier mit klassischer Bedenkzeit, dann kann FIDE eben keinen WM-Zyklus organisieren. Da fragt man sich was passiert wäre, wenn Kasparov die Wahl zum FIDE-Präsidenten nicht verloren hätte. Vielleicht hätte er seinen Liebling Carlsen zum Weltmeister auf Lebenszeit ernannt – der hat ja eher keine Lust mehr auf WM-Matches (jedenfalls die Partien mit klassischer Bedenkzeit).

Was nicht stimmte: normalerweise profitiert Carlsen reihenweise von gegnerischen Fehlern, diesmal bekam er weniger Geschenke und machte auch selbst Fehler – obwohl er am WM-Zyklus (noch) nicht teilnimmt. Zurück nach Saint Louis, wo Kasparov (s.u.) später auch noch auftauchen wird.

Tag 5 war am Ende der Tag des Levon Aronian, daher vor allem Fotos von ihm:

Dieses hatte ich bereits als Titelbild, aber hier passt es chronologisch – wann genau es entstand ist nicht ganz klar.

Aufmunterung für seinen Kumpel MVL – sie sind ja gute Freunde, und das vergessen sie nur am Brett.

Aronian auch mal nachdenklich

oder konzentriert

Ein Interview mit Maurice Ashley wurde auch fotografiert – und sei es nur, weil Aronians rote Hose bisher noch nicht gezeigt wurde. Andere bekamen aber auch Interviews:

Yu Yangyi, dessen Schach offenbar besser ist als sein Englisch – deshalb ein Dolmetscher

Ding Liren ist etablierter und schafft das auch alleine.

Wie bereits angedeutet, hatten die Kommentatoren einen schweren Stand: „Ave Carlsen Halleluja“ passte eher nicht, „USA! USA! USA!“ auch nicht. Aber angesichts mässiger Ergebnisse von Caruana und Dominguez hatten sie einen Plan C – Nakamura-Jubelarien. Schon während dem letzten Turniertag – Hikaru ist ein toller Blitzer – und erst recht nachdem er hinterher plötzlich Nummer eins der Blitzrangliste war. Zwar hatte er in Paris 31 Blitz-Elopunkte eingebüsst, aber das haben Carlsen (-64) und MVL (minus hundertfünfundachtzig, von Platz 1 auf Platz 20) locker überboten. Beim Franzosen lag es auch daran, dass Paris bis einschließlich 1. August war – daher wird es ebenfalls für die September-Liste ausgewertet, und in Saint Louis musste er noch Elo 2939 verteidigen. Wenn man so will ist sein Glas allerdings auch halb voll: gut zwei Wochen lang ist er noch offiziell weltbester Blitzer. Sinn und Zweck von Blitz-Elozahlen samt deren Überdynamik (warum eigentlich K-Faktor 20?) ist ein anderes Thema.

Ein bisschen Carlsen-Hype gab es allerdings auch: Nachdem er zwischendurch drei Partien in Serie gewann, hatte er knapp über 50% – hurra! Die nächsten drei Partien verlor er dann. Und Dominguez wurde für einige „fantastische Partien“ gelobt, das hat er sich mit seinem Verbandswechsel verdient.

Zum schachlichen Geschehen nur einige Schlüsselmomente:

Ding Liren – Yu Yangyi 0-1!? gleich in der ersten Runde. In China gibt es offenbar keine Stallordnung, weder allgemein noch turnierspezifisch – zuvor hatte Ding die Nase vorn, danach waren beide punktgleich. Yu Yangyi bekam eine freundliche Einladung zum Königsangriff und etwas Hilfe bei der Verwertung des Vorteils, der eigentlich schon wieder dahin war. So behielt Aronian trotz Niederlage gegen Karjakin Platz 2, und MVL (Remis gegen Carlsen aus verdächtiger Stellung heraus, aber Carlsens Endspieltechnik ist eben nicht so toll wie seine Fans behaupten) konnte seine Führung ausbauen.

Die nächste Runde wieder „Vorteil Frankreich und Armenien“, aber dann aus Sicht von MVL:

„Sand im Getriebe“ wäre zu milde ausgedrückt, Motorschaden passt eher. Eine Niederlage gegen Karjakin war die Einleitung zu 0.5/5 in Runde 12-16. Zu Karjakins zweitem Blitztag: wie am ersten gewann er fünf Partien, aber tags zuvor spielte er außerdem noch dreimal Remis, nun war er total digital drauf.

Warum gewann Aronian in derselben Runde gegen Ding Liren? Nicht wegen seinem Kleidungs-Bekenntnis zu rot und knallblau, sondern weil der Chinese in nur leicht schlechterer Stellung im Turmendspiel die Bedenkzeit überschritt. Am Ende konnte er sich nicht zwischen 42.Tb5 und 42.Ta4 entscheiden, nach sieben Sekunden fiel die Wahl auf Ta4 und Aronian zeigte auf die Uhr.

Nach 13 Runden stand es so: Aronian und MVL 19.5, Yu Yangyi und Karjakin 17.5, Ding Liren 17, usw. – Zweikampf um den Turniersieg, Dreikampf um Platz 3? Was Vachier-Lagrave weiterhin anstellte hatte ich bereits erwähnt, Aronian remisierte nun vor allem (besser als verlieren aber auch so schmolz sein Vorsprung). Karjakin verlor in der nächsten Runde ausgerechnet gegen Schlusslicht Mamedyarov – dabei sind sie gut befreundet, wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde? – und dann auch noch gegen beide Chinesen. Ding Liren (4.5/5) und Yu Yangyi (4/5) hatten den besten Schlusspurt.

Dennoch konnte Aronian bereits in der vorletzten Runde den Turniersieg definitiv absichern, er musste nur mit Schwarz eine total gewonnene Stellung gewinnen – aber er liess seinen Gegner, einen gewissen Magnus Carlsen, mit Remis entwischen. Und so war die letzte Runde noch turnierrelevant:

Gegner war, wie tags zuvor, Maxime Vachier-Lagrave, nebenbei zeigt das Foto auch die Bedingungen für zahlende Zuschauer in Saint Louis, selbsternannte Welthauptstadt des Schachs. Diesmal kein Smalltalk und keine Scherze vor der Partie, sondern höchste Konzentration. Aronian reichte immer noch ein Remis, MVL musste gewinnen um wenigstens noch (geteilt) Zweiter zu werden. Der erste Moment in der Partie nach 1.d4 Sf6 2.Sf3 – die Kommentatoren rechneten fest mit 2.-g6 und Grünfeld, aber nach 4 Sekunden entkorkte der Franzose 2.-b6!?. Diese vier Sekunden interpretierten die Kommentatoren als Zögern, aber vielleicht war es auch eine Kunstpause und dabei ein noch spielbares Bedenkzeit-Gambit.

Mit 16.Sxa7 nahm Aronian dann einen irrelevanten und dabei vergifteten Bauern, MVL hatte ab hier Oberwasser. Den ersten Elfmeter verschoss er dann, den zweiten verwandelte er. Ding Liren hatte zwischenzeitlich gegen Caruana gewonnen, Yu Yangyi hatte gegen Mamedyarov offenbar im Läuferendspiel eine Gewinnstellung – aber statt den studienartigen Gewinnweg zu finden (im Blitz nicht trivial) bot er Remis. So behielt Aronian einen halben Punkt Vorsprung auf China und Frankreich – Überbringer der frohen Botschaft war sein Sekundant Manuel Petrosyan.

Aronian meinte hinterher „das eine Mal, das ich Blitz-Weltmeister wurde, habe ich glaube ich auch die beiden letzten Partien verloren“ – offenbar war sein Remis gegen Carlsen in der vorletzten Runde eine gefühlte Niederlage? Als Turniersieger hat er alles richtig gemacht, auch wenn er einiges falsch gemacht hatte. Komplizierter ist es für die drei Spieler auf dem geteilten zweiten Platz. Was MVL betrifft, vergleiche ich mal den Endstand in Saint Louis (Aronian 22, Ding Liren, MVL, Yu Yangyi 21.5 und dann eine recht grosse Lücke) mit dem aus Paris (MVL 21, Anand 20.5, Nepomniachtchi und Grischuk 20, Duda 19.5, Caruana 19, der diesmal bejubelte Nakamura 18.5 und erst ab hier mehr als ein halber Punkt zum nächsten Platz). Eigentlich war MVL in Saint Louis besser, trotzdem war er schlechter und wohl gefühlt ein Verlierer. Die Chinesen fühlen sich dagegen wohl als Sieger, vor allem Yu Yangyi.

Im Kommentar wurde suggeriert, dass Yu Yangyi nächstes Jahr vielleicht nicht Wildcard sondern Tour-Stammgast ist. Aktuell könnte es reichen (live Nummer 12 mit klassischer Bedenkzeit, Nummer 9 im Schnell- und Nummer 8 im Blitzschach). Genaue Qualifikationsregeln verkündet die Chess Tour ja immer erst im Dezember, dann wissen sie wer von eventuellen Regeländerungen profitiert – an eigene Wünsche angepasste Objektivität? Noch das zum Thema Weltranglisten: neue Nummer 1 im Schnellschach ist Maxime Vachier-Lagrave, schliesslich hatte er drei gute Tage in Saint Louis.

Fotos vom Tag danach fallen teils bereits unter „Wie geht es weiter?“, aber erst nochmals Aronian:

Mit Pokal

Mit Mikrofon

Mit Sekundant.

Andere redeten auch:

Mamedyarov, der nach eigener Aussage zuvor nie in einem Turnier Letzter wurde (in Wijk aan Zee war er dieses Jahr auch nicht gut drauf, aber Jorden van Foreest und Vlad Kramnik verhinderten Platz 14 von 14).

Giri (der Mamedyarov zuvor in Paris) sagte sinngemäss „ich hätte noch besser gepatzt als ihr alle“.

Wesley So redete auch. Er und (auf dem vorigen Foto) Nakamura hatten keine allzu weite Anreise, im Gegensatz zu Giri und (ebenfalls auf dem vorigen Foto) Anand. Was machen die in Saint Louis? Schach spielen, ab heute (Samstag) Abend in Europa bzw. mittags Ortszeit in Saint Louis – es geht direkt weiter mit dem Sinquefield Cup.

Noch herrscht allseits gut Laune, wer der Auslöser war ist auf dem Foto nicht klar (Anand lacht am meisten, aber ich tippe auf den Spassvogel Giri). Nakamura wurde ja im Livekommentar zuvor so gelobt, dass er sich nicht dem Anlass entsprechend kleiden muss.

Aronian bleibt gar noch länger in Saint Louis und spielt Anfang September ein Chess960-Match gegen Hikaru Nakamura – die beiden dominierten in dieser Disziplin bereits, als es das Chess Classic Mainz noch gab. Sinn der Sache ist auch, dass Kasparov sich mal wieder profilieren kann (gegen Caruana) und dass Sinquefield aus alter Verbundenheit (gemeinsame Anti-FIDE und Anti-Russland Einstellungen) dem Dauerurlauber Topalov ein paar $$$ zustecken kann. Topalov spielt gegen So, im vierten Match trifft Dominguez auf Svidler.

Aber erst Sinquefield Cup – Carlsen-Fans sagen mal wieder, dass ihr Liebling dominieren und womöglich Elo 2900 knacken wird. Letztes Jahr landeten Carlsen, Aronian und Caruana punktgleich vorne und verzichteten gemeinsam auf den Unsinn, dass zwei dieser drei einen Stichkampf um den Turniersieg spielen.