Text: IM Bernd Schneider
Ich habe in den letzten Tagen einige Karl-Heinz Podzielny-Nachrufe gelesen. Nahezu jeder dieser Artikel hat mich in irgendeiner Art und Weise berührt, einige Berichte gingen mir runter wie Öl. Der überaus empfehlenswerte Beitrag von Kai Kluss, einem engen Gefährten von Podz aus der Zeit von ca. 1985 bis Ende der 1990er Jahre, ist dabei für mich das Highlight schlechthin. Danke Kai, für diesen überaus empathischen Blick in die Seele einer extremen Persönlichkeit.
Mit den vielfältigen Beiträgen zum Leben von Karl-Heinz ist eigentlich fast alles gesagt, auf eine Anekdote mehr kommt es nicht an.
Um trotzdem meine Trauer ein wenig zu verarbeiten, habe ich mich dazu entschlossen, meinen Blick zurück auf mein Verhältnis zu K.H. zu fokussieren. Was ich in der Folge zu Papier bringe, muss nicht jeden interessieren und erst recht nicht jedem gefallen. Es ist mein ganz persönlicher Rückblick auf 40 spannende Jahre, in denen ich mit Podz in Berührung kam, die letzten Jahre immer seltener…
Unsere letzte Begegnung ergab sich am Ostermontag 2019. An diesem Tag wurde in Oberhausen die Schlussrunde des traditionellen Osteropen ausgetragen. In den vorherigen Runden fand ich in den Ergebnislisten des Turnieres Karl-Heinz stets an Brett 21 aufgeführt, unabhängig vom Tabellenstand. Die Zuteilung eines Spezialbrettes konnte für mich nur „Show“ oder eine ernstfahre körperliche Beeinträchtigung bedeuten. Als ich bei meiner Ankunft im Turniersaal Richtung Brett 21 ging, sah ich einen bemitleidenswerten Mann aufspringen (besser gesagt „sich auf quälen“), der mich euphorisch begrüßte. Der einst so imposant wirkende Kerl musste mehr als 30 Kilo abgenommen haben, er bewegte sich nur noch langsamen Schrittes mittels der Unterstützung eines Rollators. Vor dem Turniersaal angekommen gab er mir, mit Tränen in den Augen, eine kurze Bestandsaufnahme seiner Situation: „Bauchspeicheldrüsenkrebs“ + „Endstadium“. Meinen Versuch ihm gut zuzusprechen, konterte er mit dem Vorzeigen seines Schwerbehindertenausweises, auf dem neben „100%“ noch diverse Zusatzbuchstaben zu erkennen waren, die ich nicht zuzuordnen vermochte. Mein hilflos wirkender Joke „Unter 100% hast du es ja nie gemacht“ beantwortete er schlagfertig mit „Heute aber nicht mehr. Inzwischen verliere ich gegen fast jede Gurke. Aber ich spiele so viel es geht, um weiterhin soziale Kontakte zu pflegen“. Nach seiner obligatorischen Zigarette schickte ich ihn wieder ans Brett und begab mich auf eine Art Spurensuche. Ja, er sah schwer krank aus, aber Worte wie „Krebs“ und „Endstadium“ aus dem Munde von K.H. entfalten einfach nicht die gewünschte Wirkung. Erstmals hoffte ich darauf, dass mir Podz mal wieder einem vom Pferd erzählt oder zumindest, wie gewohnt, deutlich übertreibt. Deshalb erkundigte ich mich diskret bei Vlastimil Hort, Marcel Becker und Zoya Schleining. Leider hatte Podz diesmal nicht zu dick aufgetragen, weshalb ich mich nach der Partie nochmals ausführlich mit ihm unterhielt. Einerseits war er klaren Blickes: „Wie geht es Euch, was macht Dein Töchterchen?“ und „Ich habe es akzeptiert bald sterben zu müssen“, andererseits legte er auch in dieser `bad Position` wieder die alte Schallplatte auf: „Wieviel bekommst Du noch von mir? Ich werde meinen Nachlassverwalter beauftragen, Dir das Geld mit Zins und Zinseszins auszuzahlen“. „Nein Karl-Heinz, ich habe keinerlei Forderungen gegen Dich. Wir sind quitt.“ Eine solche Antwort fällt nicht schwer, wenn man die Gewissheit hat, dass im Falle eines Falles mangels Masse ohnehin kein Nachlassverwalter eingesetzt wird. In den kommenden Wochen studierte ich aufmerksam die Turniertabelle aus Essen-Überruhr und freute mich über seine Teilnahme am Herforder Schnellschachturnier Ende Juni. Als er im Juli nicht in der Teilnehmerliste des Dortmunder A-Opens zu finden war, beschlich mich das unangenehme Gefühl, dass wir bald den Verlust einer lebenden Legende zu beklagen haben werden.
Was machte Podz-Blitz schon in jungen Jahren zu einer lebenden Legende? Weshalb reagieren Schachfreunde so angefasst auf die Todesnachricht? In allererster Linie war es dessen famoses Spielverständnis, gepaart mit einem nahezu einzigartigen Stellungsgefühl. Man hatte zuweilen das Gefühl, Podzielnys Figuren schweben über dem Schachbrett, so leicht und harmonisch wirkte sein Spiel für mich als häufiger Beobachter (oder leidensfähiger Gegner). Unvergleichlich auch seine Freude am Spiel, ohne in den letzten 40 Jahren auch nur ein Schachbuch gelesen zu haben. Ich hatte hauptsächlich in der Zeit von ca. 1982 bis in die späten 1990er das Vergnügen, in schätzungsweise 60 Schnell- und Blitzpartien gegen den Virtuosen anzutreten. In all diesen Jahren gelang es mir weder bei einer offiziellen Meisterschaft, noch bei einem x-beliebigen Wald- und Wiesenturnier, Karl-Heinz eine Niederlage beizubringen. Mein niederschmetternder Score gegen ihn schätze ich auf +0 =48 -12! Warum gingen 80% der Partien remis aus? Weil K.H. in diesen Partien zumeist schon nach 5 Zügen remis anbot und ich natürlich froh über die halben Punkte war. Symptomatisch die Platzierungen bei den sechs Solinger 24-Stunden Blitzturnieren, die ich in den späten 1980er Jahren veranstaltete. Vier dieser Turniere gewann Podz unangefochten, ich folgte jeweils in gebührendem Abstand auf Platz 2, während die restlichen Teilnehmer um den 3. Platz (Platz 1 in der Amateurwertung, wie Karl-Heinz es nannte) spielen durften. Bei zwei der sechs Turniere konnte ich mich in die Siegerliste eintragen. Dies war jeweils dem Umstand geschuldet, dass K.H. nicht teilnahm. Eigentlich erinnere ich mich nur an eine einzige Partie, in der ich seinem Remisangebot widerstehen wollte. Es war in der letzten Runde der NRW-Schnellschachmeisterschaft 2011. Wir lagen beide mit 7,0 aus 8 an der Tabellenspitze, ich hatte jedoch die schlechtere Fortschrittsummenwertung am Bein. Mutig lehnte ich sein frühes Friedensangebot ab und versuchte mich darin, endlich einmal einen Sieg zu erringen. Um den 18. Zug bot mir Karl-Heinz erneut remis an. Dieses Angebot versah er mit der Zusatzinfo „letzte Chance“. Ernüchtert musste ich feststellen, dass es niemals etwas mit einem Sieg gegen ihn werden wird und fügte mich dem Vizemeisterschicksal.
Somit kann ich aus eigener Erfahrung mit Bestimmtheit sagen, ehrende Worte wie „Er hätte das Zeug dazu gehabt Großmeister zu werden“ oder „Im Blitzschach hatte er Großmeisterstärke“ treffen nicht den wahren Kern. Er war bedeutend stärker.
Eine weitere Komponente seiner großen Bekanntheit waren seine dramatischen Auftritte am und um das Schachbrett herum. Es war immer etwas los, wenn K.H. den Saal (seine Bühne) betrat. Er war laut, unflätig und insbesondere ungerecht zu Gegnern, die es wagten ihn zu besiegten. Immer dabei einige ausgesuchte „Jünger“, mit denen er vor, während und nach den Partien seinen übermäßigen Alkoholkonsum zelebrieren konnte, was die Angelegenheit zuweilen noch dramatischer werden ließ.
Eine besondere Gabe hatte er im Erzählen von Geschichten, er war für mich der „Lügenbaron Münchhausen der Schachspieler“. Sein Erfindungsreichtum war enorm, er dichtete sich nicht nur tödliche Krankheiten an, er gewann auch 48 Stunden-Blitzurniere auf Island und war in Indien Trainer des kleinen Vishy Anand. Er holte eine GM-Norm in der CSSR und legte zum Beweis die originale Turniertabelle – mit Unterschrift des Turnierleiters – vor. Wir haben es alle gehört und Karl-Heinz gratuliert. „Ungläubige“ wie ich haben es versucht zu verifizieren, keine einfache Angelegenheit in der Zeit vor Google & Co.
Unangenehm wurde es, wenn es Karl-Heinz mit der Lügenmasche schaffte an das Geld Dritter zu gelangen. Nicht wenige gutgläubige Schachfreunde(-innen) liehen ihm Geld, damit er lebenswichtige Medikamente für seine imaginären Stief- oder Adoptivkinder kaufen könne oder dringend Geld für Flugkarten seiner in Skandinavien ausgeraubten Frau (bevorzugt mit 2 Kindern) benötigte. Es klingt hart, aber Karl-Heinz Podzielny jun. war auch als Hochstapler und Betrüger großmeisterlich.
Eigentlich verrückt, so wenig Mitleid er mit den ausgebeuteten Dritten hatte, so sehr warf es ihn aus der Bahn, wenn ihm Unrecht widerfuhr. Das prägnanteste Beispiel stammt aus seiner Zeit in Frankreich und muss in ungefähren bleiben, weil ich nie eindeutig zwischen Wahrheit und Fiktion unterscheiden konnte. Er spielt ein großes Open und gewinnt einen recht hohen Geldbetrag. Leider sieht sich der Turnierleiter außerstande die Geldpreise auszuzahlen und Karl-Heinz bleibt ohne einen Franc in der Provinz hängen. Dieser Fakt muss den sensiblen Riesen derart mitgenommen haben, dass er (so wird behauptet) zur akuten Behandlung in eine neurologische Klinik eingewiesen wurde. In der Realität von Podzielny gab es sodann eine Lebensgefährtin in Südfrankreich, die sich tragischer Weise das Leben nahm. Fakt ist, dass Podzielny Senior Anstrengungen unternahm, den Junior zurück nach Deutschland zu holen, was dieser jedoch tunlichst vermeiden wollte. Ebenso ist es Fakt, dass ich eines Tages vom Junior einen Anruf erhielt, dass er (ohne die Hilfe des Vaters) aus Frankreich zurück nach Deutschland möchte und dafür Geld für die Bahnfahrkarte und Schlepperdienste benötige. Ich sandte einem saarländischen Vertrauensmann 300 DM per telegrafischer Blitzüberweisung, der K.H. sodann angeblich über die grüne Grenze nach Deutschland holte (in der Realität von K.H. war er von seinem Vater zur Fahndung ausgeschrieben und wäre am regulären Grenzübergang festgehalten worden). Die folgenden 10 Tage mit Karl-Heinz als Gast in meiner Wohnung boten mir einen tiefen Einblick in die Psyche einer gescheiterten Existenz. Als Schachspieler bewunderte ich ihn, als Mensch tat er mir einfach nur unendlich leid.
Trotz dieser erschreckenden Erkenntnisse mochte ich ihn sehr und wollte ihn gerne bei meinem Stammverein, der Solinger Schachgesellschaft 1868, als Spieler unterbringen. Einen solchen Kämpfer, der sich keiner sportlichen Verantwortung entzieht, kann jede Meistermannschaft gebrauchten. Doch meine Vorschläge wurden von Teamchef Herbert Scheidt regelmäßig abgelehnt. Am Ende der Saison (1988/89?) ergab sich jedoch die Möglichkeit, den Vereinslosen Podz für Solingen zu melden. Die 5. Mannschaft der SG 1868 musste in der Bezirksklasse einen Aufstiegsstichkampf gegen den verfeindeten Ortsrivalen Aljechin Solingen bestreiten. Zu diesem Zwecke meldeten wir gestandene Spieler wie Christian Clemens, Bela Soos und eben Karl-Heinz Podzielny nach. Ich kümmerte mich als Pate um die etwas komplizierte An- und Abreise des Letztgenannten, der sich zu diesem Zeitpunkt zur Therapie in einer geschlossenen Anstalt im Sauerland befand. Pate schien der passende Begriff, musste ich mich doch bei der Abholung für die Rückkehr des Patienten verbürgen und dafür sogar unterschreiben. Eine Randnotiz: Drei Jahre nach diesem Skandalstichkampf wechselte ich zu Aljechin Solingen, während Karl Heinz noch einige Jahre für die SG Solingen spielte.
Es hätte aber auch ganz anders kommen können, denn Herbert Scheidt ließ sich nur zu einem Engagement von Podz überreden, wenn folgende Bedingungen eingehalten werden: 1.) Sobald auch nur eine Eskapade passiert, endet der Spielervertrag mit sofortiger Wirkung. 2.) Für die Umsetzung von Punkt 1. muss ich (als „Pate“) gerade stehen.
Kein Problem, habe ich im Griff, so dachte ich. Doch dann kam der erste Auswärtskampf in Berlin. Karl Heinz spielt samstags und soll sonntags pausieren, damit er nochmals in der 2. Mannshaft eingesetzt werden kann. So weit, so gut. Am Sonntagmorgen fehlt K.H. beim Frühstück, Scheidt bittet den Paten um Klärung, da der Bus gleich abfährt. Ich lasse mir den Schlüssel des menschenleeren Zimmer geben, packe die paar umherliegenden Kleidungsstücke und lege den Minikoffer in den Bus. „Karl-Heinz kommt später, er ist noch müde“ hielt ich Scheidt als Notlüge entgegen. „Glaubst Du ich bin blöd?“ gab es für mich als Antwort und die Fahrt zum Turniersaal konnte losgehen. Gegen Mittag erschien der gezeichnete Extremsportler im Bezirksrathaus und begrüßte mich mit den Worten „Du kannst mich direkt wieder einweisen“. Obwohl Scheidt schäumte, blieb der nächtliche Ausflug ins Cafe Belmont ohne Folgen. Wie er es schaffte, noch weitere 9 Jahre bei Solingen unter Vertrag zu stehen, ist mir ein Rätsel. Sicherlich war es das sportliche Vermögen, welches ihn zu einer unersetzlichen, tragenden Säule der Solinger Meistermannschaft machte.
Jahre nach meiner „Patenschaft“ festigte sich unser Verhältnis insofern, dass ich von ihm zu einem der bevorzugten Telefongesprächspartnern auserkoren wurde. Ging bei ihm mal wieder etwas mächtig schief, so ließ sein Anruf nicht lange auf sich warten. Ein mit Dramatik unterlegter Gesprächsbeginn („Ich mache Schluss“) hieß für mich oh je, ich muss heute noch nach Essen – Leben retten.
Doch nicht immer konnte er in Zaum gehalten werden. Als letzter Joker galt dann sein Vater, dessen Telefonnummer ich einem Bekannten zur Sicherheit gab, der K.H. in meiner Abwesenheit einmal bei sich in Solingen aufnahm. So konnte der Senior einmal einen Solinger Polizeieinsatz zu einem glücklichen Ende führen. Er verabreichte dem mit einem Brotmesser bewaffneten, scheinbar lebensmüden Sohnemann eine mächtige Backpfeife und zog mit ihm von dannen. Der Polizeipsychologe soll ob der Entschlossenheit des Senior beeindruckt gewesen sein. Ursache der dramatischen Einlage soll Brandy gewesen sein, welcher Karl-Heinz mit meinem Bekannten (Spitzname „Uli Osborne“) in rauen Mengen vernichtet haben soll.
So könnte ich noch sehr viele Geschichten über den lieben K.H. aufschreiben, ohne je in den Verdacht zu geraten, ein Baron Münchhausen zu sein. Mir war es wichtig, Podzielny so zu beschreiben, wie er tatsächlich war und wie er „tickte“. Zurück bleibt ein Vakuum, welches kein anderer Schachspieler jemals mehr schließen kann. Karl-Heinz war einzigartig, deswegen musste er aus meiner Sicht auch hier nicht als artig dargestellt werden.
Eins noch: Kummer bereitet mir der Gedanken, dass unser Podz demnächst beerdigt wird und mir (uns allen?) weder der Beerdigungsort noch der Termin der Beisetzung bekannt ist. Gerne würde ich ihm die letzte Ehre erweisen und bin mir sicher, dass sich mir viele seiner Weggefährten anschließen würden. Solle diese Zeilen von jemandem gelesen werden, der über die Information von Ort und Zeit verfügt, so bitte ich im Namen aller trauernden Schachfreunde um eine schnellstmögliche Nachricht.
IM Bernd Schneider
FM Dirk Paulsen auf Facebook:
Karl-Heinz hätte die Kommentare und Nachrufe von Bernd und Kai gemocht, Herr Kalkowski. Sicher. Er hat einmal die Geschichte erzählt, dass er alle Langspielplatten von Tracy Chapman aufkaufen würde. Die sei nämlich schon tot, niemand ausser ihm wisse das und er würde damit Geld machen. Das passierte 1988. Tracy Chapman (Jahrgang 1964) lebt übrigens immer noch. Zum Glück fühlte sich Karl-Heinz nicht krank im Sinne von professionellen Helfern, die ihm sein Leben nur zerstört hätten. Danke Jungs. Alles richtig gemacht.
Ganz ehrlich ich finde den Kommentar zur öffentlichen Trauerbewältigung etwas daneben aus Respekt vor der Familie und Ahnungslosigkeit von einer Krankheit die ihm wohl das ganze Leben begleitet hat.
Zitat:
„Es klingt hart, aber Karl-Heinz Podzielny jun. war auch als Hochstapler und Betrüger großmeisterlich“.
Alle Achtung gehörte ich zur Familie hätten sie nicht nur eine Unterlassung Klage am Hals.
Diese Feststellung geht öffentlich gar nicht. Welcher Kreditgeber/Freund hat wirklich mit einer Rückzahlung gerechnet.
Wie ich aus den Kommentaren lese litt Herr Podzielny jun. eine lange Lebenszeit unter einer physischen Krankheit. Als Freund wie sie sich beschreiben sind das nicht die richtigen Worte. Erkennt man die Krankheit hat man viele falsche Freunde die es gut meinen und von der Krankheit keine Ahnung haben.
Man kann als Laie nicht helfen.
Leider hatte ich in der nahen Familie ein Familienmitglied die ihren Mann mit 23 Jahren und zwei Kinder 1954 durch einen Zechunfall verloren hat.
Was meinen sie (es gab 1954 noch keine Betreuung in diesen Fällen) wie oft die Dame (Mutter) in einer geschlossenen Anstalt und später in offenen Abteilung unterwegs war, was meinen sie was bei Rückfällen vor der erneuten Einweisung die Familie durchmachte.
Von Suizid(3X)bis Orientierungslosigkeit und Geschichten erfinden war alles dabei.
„Die gut gemeinten Kommentare“ sind so was von daneben und zum Fremdschämen auf Kosten eines kranken Mannes.
Der Kommentare mit Zugfolge, ich konnte ihn besiegen nach dem er 30 Partien gewonnen hat, was für Selbstdarstellung.
Ein Tschüß Karl Heinz hätte ausgereicht.
hallo Bernd,
danke für diesen tollen Beitrag. Mit meinen 21xx habe ich nicht eure Spielstärke, aber dennoch habe ich es geschafft gegen Karl-Heinz in Solingen beim 24 Stunden Blitz Ende der 80er zu gewinnen. Nachdem er in den ersten sechs Stunden alle 30 Partien gewonnen hatte konnte ich ihn besiegen. Anbei die Zugfolge:
1. d4 d5
2. e3 e6
3. Ld3 Sf6
4. f4 c5
5. c3 Sc6
6. Sf3 Le7
7. 0-00-0
8. Sbd2 a6
9. Se5 Dc7
10. Tf3 b5
11. Th3 Lb7
12. Lxh7 Aufgabe schwarz
Er hat sich damals fürchterlich geärgert. Im Rückspiel mit vertauschten Farben hat er mich dann zusammen geschoben.
Noch Jahre später hat er das nicht vergessen.
Er wird uns fehlen, mit ihm ist etwas besonderes von uns gegangen.
Tschüss Karl-Heinz
Mein Eindruck war, dass sich Karlheinz Podzielny in den letzten Jahren stark verändert hatte. Man könnte fast sagen, dass aus einem Saulus ein Paulus wurde.
In der jüngeren Vergangenheit traf ich ihn ca. 1-3 mal pro Jahr auf Schnellturnieren. Sein Verhalten war tadellos und er war höflich, freundlich und ein absolut korrekter Gegner. Gelegentlich gab er schwächeren Spielern Tipps. Einmal hörte ich im Vorbeigehen, wie er jemanden erzählte, dass er im Nachhinein seinen Alkoholismus sehr bedauern würde und froh wäre, diesen endlich überwunden zu haben.
Falls hier Verwandte oder Angehörige mitlesen sollten, dann wünsche ich Ihnen herzliches Beileid und viel Kraft, um den Verlust eines nahestehenden Menschen zu überwinden.
Ja, Potzblitz war auch für mich eine Legende. Wir sind uns nie persönlich begegnet. Bin auch ein grottenschlechter Spieler und erst im Alter von 44 Jahren zum Vereinsschach gekommen. Doch bin ich bewegt, etwas tröstliches zu schreiben: Lieber Karl-Heinz, als ich bei Hansa Dortmund mal von einem IM gefragt wurde, warum ich an Gott glaube, doch wohl weil ich so schlecht Schach spielen würde, war meine Antwort ein Geistesblitz – weil Gott barmherziger ist als jeder Schachspieler! Ja, du bist „nach Hause gegangen“, lieber Karl-Heinz und ich bin mir sicher, dass wir uns einmal im Schach Himmel wiedersehen, Pods-Blitz!
Es liegt mir fern die Nachrufe zu Potz Blitz zu kritisieren. Meiner Auffassung nach sollte man bei einem Nachruf im wesentlichen auf das Positive eines Menschen beschränken.
Karl-Heinz war ein herausragender Schachspieler mit Höhen und Tiefen. Leider hat er zu wenig auf seine Gesundheit geachtet.
Mein letzter Kontakt zu ihm liegt über 30 Jahre zurück. Für mich war er in gewisser Hinsicht ein „Schachgenius“ im positiven Sinne dem ich gerne seine Eigenarten nachgesehen habe.
Lieber Karl-Heinz spiele jetzt im Himmel mit Fischer , Tal …
Potzblitz – Podzielny
https://youtu.be/_XDaUWGmxu4
Ich möchte meine Wertschätzung und mein Bedauern durch folgende Episode zum Ausdruck bringen,obwohl ich Podz nicht sehr nahestand:Ich bekam einen Anruf,der Meister hatte eine existentielle Krise, und ich fuhr ohne zu zögern zu Podz Wohnung nach Frintrop.Er saß wie ein Häuflein Elend in seiner Wohnung umgeben von seiner riesigen Sammlung von CDs mit klassischer Musik,die er so liebte.Nach langem Zuhören von Monologen über seine Einsamkeit,seine Lebensgeschichte und sogar Buddhismus(er hatte einen Buddha in seinem Regal stehen),ging es Ihm langsam besser.Plötzlich öffnete sich eine Tür innerhalb der Wohnung und es erschien ein mir unbekannter Mann,der sich später als ein Taxifahrer erwies,der sich nach seiner Schicht ausgeschlafen hatte und bei Podz Unterschlupf gefunden hatte,weil seine Frau Ihn aus der ehelichen Wohnung herausgeworfen hatte.Also war er gar nicht allein.Zur Tröstung holte ich vom Discount den obligatorischen Kasten Bier,weil der Meister Durst hatte und ich konnte ihm unmöglich in seiner Situation den Wunsch abschlagen.Nachdem die akute Krise nochmals abgewandt war,rief ich 2 Freunde von mir an,die Ihm näher standen,sie kamen sofort vorbei,so daß ich auch Zeit fand die Schachbilder seines Onkels zu bestaunen und es entspann sich noch ein langes Gespräch.Wenn er in späterer Zeit mal zu Besuch beim OSV war,hab ich Ihm immer ein Bier kredenzt und wir blitzten und ab zu hab ich auch mal eine Partie gewonnen.Meine Bilanz im Schnellschach gegen Podz ist +1,weil ich nur einmal gegen Ihn gespielt habe,er hatte zweimal hintereinander verloren vorher und war gelinde gesagt in schlechter Laune…
Ich habe KH Podzielny nicht oft gesehen, die Nachrufe sind dennoch sehr berührend. Allerdings weiß ich nicht, wo der Nachruf von Kai Kluss zu finden ist. Für eine Info darüber wäre ich sehr dankbar.
Unter Kommentare steht Kai Kluss
Danke!
Atemlos gelesen! Komisch und rührend. Warte auf Ihr Buch mit dem Titel: Schachspieler und andere ganz gewöhnliche Menschen
Kommentare auf Facebook:
Marcel Becker
Karl-Heinz Podzielny ist wahrscheinlich der Spieler, gegen den ich (Schnellschach eingeschlossen) die meisten Partien gespielt habe. In meiner persönlichen Datenbank finden sich 12 Stück, was der tatsächlichen Zahl nahe kommen dürfte. Ohne ihm je wirklich nahe gestanden zu haben, war ich wohl einer seiner besseren Bekannten und man hat sich hin und wieder unterhalten oder/und nebeneinander gesessen. Nähere Bekanntschaft machte ich mit ihm während der Zeit, wo ich für den Verein Weiße Dame Borbeck in Essen gespielt habe. Meine erste Schachpartie habe ich gegen ihn 1996 beim Nord-Cup in Düsseldorf gespielt, meine letzte Partie 2019 in Oberhausen in einem Mannschaftskampf. Das letzte Mal gesehen habe ich ihn beim Oberhausener Oster Open diesen Jahres, ohne zu ahnen, dass es das letzte Mal sein würde. Er war schwer von seiner Krankheit gezeichnet, aber er war auch für seine extreme physische Zähigkeit berühmt, so dass man geneigt war davon auszugehen, dass er noch viele Jahre leben würde. Es kam leider anders.
Ich möchte zwei Anekdoten beisteuern.
Eine ergab sich so etwa 2001 oder 2002 beim Volksbankturnier (Schnellschach) in Dortmund. Ich hatte die schwarzen Steine und erspielte eine klar bessere Stellung gegen ihn. Um dies zu erlangen, hatte ich allerdings fast meine gesamte Bedenkzeit verbraten, was sich natürlich fürchterlich rächte, so dass ich die Partie verlor. Darüber war ich wohl sichtlich zerknirscht, jedenfalls meinte ein älterer Zuschauer zu mir, dass ich mich nicht ärgern sollte, schließlich sei der Ausgang der Partie in Anbetracht der Stärke meines Gegners eh von vornherein klar gewesen. Karl-Heinz entgegnete daraufhin, was diese unsinnige Aussage solle und dass ich nun mal besser gestanden hatte und mich zu Recht ärgere. Der ältere Zuschauer meinte daraufhin verärgert zu ihm, dass Karl-Heinz ja leicht reden habe mit seiner Spielstärke. Daraufhin antwortete Karl-Heinz mit gleicher Verärgerung, dass die schwächeren Spieler unmöglich besser werden können, wenn sie eine derartig unterwürfige Haltung gegenüber den stärkeren Spielern an den Tag legen. Und damit hatte und hat er verdammt Recht.
Die andere ergab sich 2005 bei dem Schnellschachturnier „Das Schwert von Lülsdorf“ in Niederkassel. Ich hatte die weißen Steine und Karl-Heinz ermöglichte es mir im frühen Mittelspiel durch einen Abwicklungsfehler seinerseits eine Leichtfigur so abzuklemmen, dass ihr Verlust nicht mehr zu verhindern war. In dieser Situation ergriff mich eine eigenartige Mischung aus Euphorie und Panik, was zu einer nervösen Anspannung führte, wie ich sie in dieser Form davor und danach nie erlebt habe. Ohne irgendeine Gewalt darüber zu haben, fing ich auf einmal an wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd zu grinsen und alle meine Anstrengungen, damit aufzuhören, machten es fast nur noch schlimmer. Meine einzige Möglichkeit war die linke Hand vor den Mund zu halten und dies wie eine Geste des intensiven Nachdenkens aussehen zu lassen in der Hoffnung, es wenigstens verdecken zu können. Das gelang natürlich nicht wirklich und Karl-Heinz bemerkte mein Grinsen sehr wohl; es setzte ihm auch sichtlich zu. Es war alles furchtbar peinlich für mich und ich rechnete jeden Moment damit, dass Karl-Heinz ausrasten und mich am Brett zusammenbrüllen würde. Oder auch schlimmeres. Man hätte es ihm nicht verübeln können. Doch meine Befürchtungen traten nicht ein, er gab nach einiger Zeit in einem Leichtfigurenendspiel mit Minusfigur auf. Etwas später, nachdem meine Anspannung sich mit Beendigung der Partie aufgelöst hatte, stellte er mich natürlich zur Rede, was ich mir denn mit meinem Verhalten gedacht hätte und ob mir nicht klar sei, dass es ihm weh tue. Ich habe mich natürlich entschuldigt und auch glücklicherweise klarstellen können, dass ich all dies nicht mit Absicht getan habe. Warum ich dies alles erwähne? Karl-Heinz war u.a. auch für sein Temperament bekannt; ich selber konnte dies aus eigener Anschauung bei einer der Auflagen des mittlerweile wohl eingestellten Gocher Opens erleben, als ihn mehrere Leute aus dem Turniersaal ziehen mussten, um eine Schlägerei zu verhindern (den Anlass weiß ich nicht genau; es hatte wohl mit einer Partie seines Vaters zu tun). Worauf ich hinaus will – er konnte auch anders und dafür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken!
Perlen vom Bodensee
Ich lese das jetzt oft, „spezieller Humor“. Hast du ein Beispiel? Oder kannst du den beschreiben?
Kai Kluss
Perlen vom Bodensee – lieber Conrad Schormann, das ist, gerade in der aktuellen Gefühlslage, ganz schwierig zu schildern. Situationskomik. Der Kontrast zwischen Todessehnsucht und Lebenslust. Er sprach ja schon in jüngeren Jahren mit einer gewissen Wollust von seinen Krankheiten. „Magenkrebs – ich habe nur noch einen Sommer. Deshalb ist mir das alles hier scheißegal.“ Während dieser Erzählungen spielt er einen verzweifelt knittrig dreinblickenden Milorad Vujovic, („Ich nur FM Du Meister“) zwei gegen vier an die Wand, atmet an einem Abend drei Schachteln Benson & Hedges („Alles andere kann man nicht rauchen“) und den gesamten Biervorrat ein. Er genießt die Szenerie mit den aus sämtlichen Taschen seiner Jacke quillenden 20-Franc-Scheinen, das Schachbrett zwischen leeren Bierflaschen, Zigarettendunst und erfürchtiger Kibitze kaum noch zu entdecken. „Kai – wo ist der Jesko? Ich habe bei Ernesto einen Tisch bestellt, Ihr seid eingeladen. kannst du noch fahren?“ Ernesto führte das beste Feinschmeckerlokal in Strasbourg (Fohlenfilet, Froschschenkelsuppe …). Karl-Heinz konnte dort anschreiben lassen … Am Ende gewann er das Turnier (übrigens mit einer wirklich genialen Partie gegen Daniel King) und musste sich dennoch entscheiden: Zahle ich jetzt das Hotel oder Ernesto? Jean-Luc Roos kennt die Antwort. Wie ja Dirk Paulsen schon ganz richtig geschildert hat, er hat sehr, sehr vielen Leuten das Gefühl gegeben, dass sie wichtig für ihn sind. Ich habe in der Zeit zwischen 1985 bis etwa Ende der 90´er gefühlt mindestens hundert, vielleicht noch mehr – für mich damals – sehr intensive Erlebnisse mit ihm geteilt. Und doch hatte ich oft das Gefühl, nicht nur Wegbegleiter oder vielleicht auch „Freund“ zu sein, sondern auch, vielleicht sogar in erster Linie Publikum. Ein Zuschauer vor seiner Bühne. Er hatte mal eine Phase, da rief er relativ regelmäßig nachts bei mir an. „Die Soße läuft …“ fing er an. Seinen Suizid mit voller Inbrunst inszenierend. „Ich habe mir die Pulsadern aufgeschnitten … “ Nein, ich habe es ihm nie abgenommen. Ich habe ihm vorgeschlagen, seine Pulsadern abzubinden und mit mir nach Leiden (NL) zum Schnellturnier zu fahren. „Ok, wann holst du mich ab?“ Er war in gewisser Weise recht flexibel …
Dirk Paulsen
Hier die Zeilen, welche ich soeben verfasste als Antwort auf den Nachruf, welchen Bernd Schneider dankenswerterweise und angekündigt von ihm, auf Karl-Heinz Podzielny verfasste. Ich finde schon, dass sie es wert sind, nicht nur als Kommentar zu verbleiben. Ich habe auch eine Vielzahl positiver Reaktionen auf den von mir verfassten Nachruf von Karl-Heinz erhalten, jedoch ist die Zeit unserer intensiven Bekanntschaft ja doch schon ein paar Dutzend Jahre her (gerade in letzter Zeit schaute ich immer mit etwas mehr Verklärtheit auf meine Zeit im „Pott“ zurück, als ich 1980-1982 für die SG Bochum 31 spielte und den besonderen Menschenschlag dort ziemlich gut kennen- und schätzen lernte und teils sogar dort wohnte, in Bochum, Wattenscheid und Recklinghausen) und Bernd Schneider stand dem Verstorbenen einfach wesentlich näher. So, nun aber hinein in den Kommentar:
Super geschrieben natürlich und Riesenkompliment auch an dich, lieber Bernd Schneider. Wobei man sich bei manchen Geschichten doch ein bisschen was zusammenreimen muss? Eines der kleinen Probleme entsteht (und entstand zu Lebzeiten schon) durch die Vornamensgleichheit mit dem Vater.
Dennoch wird ausgesprochen deutlich, wie er war und es ist aus meiner Sicht (welche offensichtlich von den meisten Lesern hier geteilt wird) eben NICHT pietätlos, so über ihn zu erzählen, da vor allem wieder und wieder glaubhaft wird, dass es zwar zwiespältig war (kann und sollte man nicht verschweigen), aber eben auch liebevoll. Genau hier schimmert es durch, dass man ihn einfach mögen musste, in jedem kleinen Detail auf die Art, wie es erzählt ist.
In diesem Zusammenhang bedauere ich zwei Dinge: als vor einigen Jahren der sicher weit weniger bekannte Fide Meister Wilhelm Schlemermeyer verstarb, verfasste ich einen Nachruf, welcher diesem hier wesentlich näher kam, indem ich ein paar alte Geschichten herauskramte, welche sowohl so authentisch wie möglich erzählt, zugleich ihm einfach nur gerecht wurden und zuletzt wohl nicht nur ein positives Licht auf ihn warfen. Dieser Artikel wurde, so lange er zu lesen war, wohl als lesenswert erachtet, jedoch auch kurz danach von der Seite wieder entfernt, mit der Begründung, dass er wohl weitaus zu pietätlos war. Diese Ansicht teile ich weiterhin nicht. Wilhelm war, wie er war und Karl-Heinz so, wie von dir und auch von mir so gut es ging beschrieben. Das „Beschönigen“ mag rein intuitiv geschehen sein, was sich jedoch daraus ergibt, dass man tatsächlich in dem Moment der Endgültigkeit des Abschieds doch den ganz leicht verklärten Blick darauf wirft und ihn (so wie damals Wilhelm) einfach vermisst und vermutlich eine ganze Weile auf eine Wiederbegegnung warten muss.
Du, lieber Bernd Schneider, standest ihm offensichtlich so nahe, wie ich es hier in Berlin Werner Reichenbach stand. Diese beiden (wer kennt Werner Reichenbach nicht?) hatten eine ziemliche Menge an Gemeinsamkeiten, selbst wenn sie sich auf eine andere Art auch gewaltig unterschieden. Originale so oder so, was sie zwar unverwechselbar macht, was aber zugleich bedeutet: die Vergleichbarkeit mit anderen ist jenseits der Originalität nur eingeschränkt möglich, weil sie diesen Status damit bereits im Ansatz einbüßten.
Damit komme ich zu Teil 2 meines Bedauern: Werner Reichenbach, verstorben im Frühjahr 2016, kurz nach seinem 80. Geburtstag (dem 24.4.) hätte mindestens diese Menge an Zuwendung von mir verdient, welche du Karl-Heinz gewidmet hast. Ganz einfach, weil ich eine ganze Weile jenen Part übernahm, welchen du bei Karl-Heinz übernommen hattest, vermutlich auch bei dir ohne es dir so ganz recht ausgesucht zu haben. Man wächst in die Rolle hinein, man mag den Menschen, man weiß um seine teilweise Unbeholfenheit, welche ihn immer wieder in prekäre Situationen befördert — natürlich in einem Großteil der Fälle prekär aufgrund der pekuniären Lage — und man „opfert“ eine ordentliche Menge an Freizeit und eben teils schnöden Mammon, tut es aber immer wieder gerne und wie selbstverständlich, hat aber im Gegenzug auch einen riesigen Stein im Brett bei demjenigen und kann sich auf bedingungslose Treue verlassen. Er wird sich auch nächstes Mal wieder melden, wenn er mal nicht weiter weiß…
Diesen Nachruf habe ich im Prinzip geschrieben, an Werner, für Werner und eigentlich natürlich auch für den anderen Teil der interessierten Nachwelt. Und doch habe ich ihn nie veröffentlicht. Denn: aufgrund der Vielzahl der Geschichten Begebenheiten und Facetten von Werner, auf welche ich noch eingehen wollte, ist er nie endgültig fertig geworden.
Jedoch werde ich mir dies hier nun zum Anlass nehmen, mich daran zu machen?! Vergessen ist Werner Reichenbach lange nicht, nirgends hier, zumindest in Berlin, und wird es Karl-Heinz Podzielny auch auf lange Zeit nicht sein.
lieber Bernd,
da ich auch zu denjenigen gehöre, die Karl Heinz über viele Jahre sehr persönlich und nah gekannt habe,
aus meiner Katernberger Zeit, unter anderem habe ich ihn und Werner Nautsch 1974 zur ersten Deutschen
Blitzmeisterschaft nach Würzburg begleitet, so persönlich nah geht mir deine persönliche Würdigung der man
nichts mehr hinzufügen kann und muss. Danke
Gerhard Meiwald